Optimale Bestellmenge 

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Was ist die optimale Bestellmenge?

Die optimale Bestellmenge ist ein zentraler Begriff im Supply Chain Management. Sie bezeichnet die Menge an Waren, die ein Unternehmen bestellen sollte, um Gesamtkosten zu minimieren und gleichzeitig die Effizienz im Bestandsmanagement zu maximieren.

Dabei handelt es sich um den Punkt, an dem die Summe aus Bestellkosten und Lagerhaltungskosten am geringsten ist. Dieses Konzept wird häufig im Rahmen der Lagerwirtschaft angewendet, um wirtschaftlich und ressourcenschonend zu arbeiten.

Welche Faktoren beeinflussen die optimale Bestellmenge?

Die optimale Bestellmenge wird durch mehrere Parameter bestimmt, u. a.:

  • Nachfrage nach dem jeweiligen Produkt
  • Lieferzeiten des Lieferanten
  • Lagerkosten für die Bevorratung
  • Bestellkosten je Bestellung

Eine präzise Ermittlung dieser Faktoren hilft dabei, Lager- und Beschaffungskosten zu senken und die gesamte Lieferkette effizienter zu gestalten.

Die Andler-Formel zur Berechnung der optimalen Bestellmenge

Zur Berechnung der optimalen Bestellmenge wird häufig die Andler-Formel (auch Wilson-Formel oder Economic Order Quantity – EOQ) verwendet. Die Formel lautet:

Wurzel aus (Jahresbedarf x Bestellkosten x 2) / (Produktwert x  Lagerkostensatz) 

Diese Berechnung ist besonders hilfreich für Unternehmen mit konstantem Bedarf und stabilen Kostenstrukturen.

Grenzen der klassischen Berechnung der Bestellmenge

Die Andler-Formel bietet eine solide Grundlage, berücksichtigt jedoch nicht alle praxisrelevanten Einflussfaktoren:

  • Schwankende Nachfrage wird nicht einbezogen
  • Variierende Lager- oder Bestellkosten bleiben unberücksichtigt
  • Lieferzeiten oder deren Schwankungen werden nicht abgebildet
  • Mengenrabatte oder Preisstaffelungen fehlen in der Kalkulation

Daher wird zunehmend auf moderne, dynamische Verfahren zurückgegriffen.

Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Optimierung der Bestellmenge

Künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht eine deutlich präzisere Berechnung der optimalen Bestellmenge, da sie:

  • historische Verkaufsdaten,
  • aktuelle Lagerbestände,
  • Lieferzeiten,
  • sowie externe Einflussfaktoren wie Wetter, Wochentage oder Feiertage

berücksichtigt. KI erkennt Muster, erstellt bedarfsgenaue Prognosen und leitet daraus automatisierte Bestellvorschläge ab.

Das Ergebnis:

  • Weniger Überbestände und Engpässe
  • Niedrigere Lager- und Bestellkosten
  • Höhere Planungs- und Versorgungssicherheit

Ziel der optimalen Bestellmenge

Das Hauptziel besteht darin, die Gesamtkosten der Beschaffung und Lagerhaltung zu minimieren. Gleichzeitig soll eine Balance zwischen ausreichender Warenverfügbarkeit und wirtschaftlicher Lagerhaltung gefunden werden.

Dies trägt dazu bei:

  • Materialengpässe zu vermeiden
  • Lagerkapazitäten optimal zu nutzen
  • operative Abläufe effizienter zu gestalten

Vorteile des Verfahrens zur optimalen Bestellmenge

Die Anwendung der optimalen Bestellmenge bringt zahlreiche Vorteile:

  • Reduktion der Gesamtkosten in der Lagerhaltung und Beschaffung
  • Verbesserte Bestandsplanung durch fundierte Entscheidungsgrundlagen
  • Effizientere Prozesse im Einkauf und in der Lagerverwaltung
  • Stärkung der gesamten Supply-Chain-Performance

Bedeutung der optimalen Bestellmenge für die Lebensmittelbranche

Im Lebensmittelhandel und der Gastronomie ist die präzise Bestimmung der optimalen Bestellmenge besonders relevant – vor allem wegen der kurzen Haltbarkeit vieler Produkte.

  • Eine zu niedrige Bestellmenge führt zu Engpässen und Umsatzverlusten
  • Eine zu hohe Bestellmenge verursacht überflüssige Lagerkosten und Lebensmittelverschwendung

Durch bedarfsgerechte Planung und präzise Prognosen können Kosten gesenkt, Nachhaltigkeit gefördert und die Warenverfügbarkeit verbessert werden.

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