🎉🎙️ Neuer Podcast mit Luise von Restlos e.V. 🎙️

12. Juni 2024

🎉🎙️ Neuer Podcast mit Luise von Restlos e.V. 🎙️🎉 

Wir freuen uns sehr, Luise Rüggeberg in unserem Podcast Teller statt Tonne begrüßen zu dürfen! 🎉 Luise ist Teil des Teams von Restlos e.V., einem gemeinnützigen Verein, der sich der Rettung von Lebensmitteln widmet 🍎🥕 Gemeinsam mit Supermärkten und Großhändlern rettet der Verein Lebensmittel, die in ihren zwei Rettermärkten in Hashtag#Bielefeld verkauft werden. 📔 Luise ist ein neues Mitglied des Vereins. Ihre Idee, ein Kochbuch mit Reste-Rezepten zu schreiben, fand beim Verein großen Anklang. Gerade weil Luise ihre Inspiration oft im Rettermarkt fand. 🤗 Seid gespannt auf Einblicke und praktische Tipps rund um das Thema Lebensmittelrettung und wie ihr auf leckere Weise Reste verwerten könnt! 🎧🍲

Den Podcast könnt ihr euch auf Spotify und Apple Podcast anhören! Und HIER geht es zum Kochbuch von Luise!

Ein spannendes Gespräch, alle Details findet ihr nachfolgend:

Der Verein Restlos e.V. setzt sozusagen schon ganz früh an bei der Schulbildung und klärt auf. Also in Schulklassen, übers MHD, über krumme Gurken, die man ja auch noch essen kann, über vielleicht ein bisschen runzelige Paprika und was man damit eben auch noch anstellen kann. Wir retten Lebensmittel aus Supermärkte, in Kooperation mit Großhändlern, Lebensmittel, die eigentlich in die Tonne kommen würden. Und die verkaufen wir dann weiter in unseren 2 Rettermärkten in Bielefeld und die Spendengelder daraus, die werden dann wieder für Schulbildung genutzt. Wir haben aber auch 2 Food Trucks und machen Event-Catering und alles Mögliche eben nur mit geretteten Lebensmitteln. 

Das klingt ja schon mal sehr vielseitig, was ihr da in dem Verein macht. Du bist aber ursprünglich eigentlich Wirtschaftspsychologin, oder? 

Ja, genau, ich studiere an der Hochschule in Bielefeld Wirtschaftspsychologie und bin auch ganz neues Vereinsmitglied. Ich bin damals selber auf den Verein zugekommen mit meiner Idee, eben ein Kochbuch zu schreiben. Und über das Thema Lebensmittelrettung beziehungsweise Lebensmittelverschwendung und der Verein war dafür total offen. Das unterstützt unsere Mission und vervollständigt das eigentlich noch, denn aufs häusliche Umfeld, da hat man ja den allerwenigsten Einfluss und da findet die meiste Verschwendung statt und somit ist das Kochbuch sozusagen eine Ergänzung des Vereinskonzepts. 

Das ist ein super spannender Ansatz, weil genau das denke ich mir häufig. Zu Hause sieht man selber, was man alles wegschmeißt und das tut einem ja auch dann persönlich am meisten weh, da kann man ja persönlich auch am meisten verändern, denke ich mir immer. Wie unterstützt dich der Verein dann genau bei deinem Vorhaben, dieses Kochbuch zu schreiben? 

Also der Verein war einfach eine sichere Bank im Hintergrund, in der Zeit als ich das Kochbuch geschrieben habe. Also es waren jetzt insgesamt 27 Monate, die das Projekt gedauert hat, dadurch, dass ich das eben neben dem Studium gemacht habe, und da gab es auch unterschiedlichste Phasen des Schreibens und der Verein war immer da. Wir haben auch einen Kooperationsvertrag gemacht und der Verein ist letzten Endes der Herausgeber des Buches und für mich war es auch wichtig, das Thema, also es eher für mich eine Mission als wirklich, dass dieses Buch jetzt sozusagen der Erfolgsschlager oder Spiegel Bestseller wird, sondern eben für mich war es viel wichtiger, eben das Lebensthema Lebensmittelrettung in den Vordergrund zu stellen, deswegen öchte ich auch, dass die meisten Gewinne aus dem Buch im Verein bleiben. Und genau, ich bin sozusagen dann einfach nur noch die Autorin des Buches und kümmere mich halt ums Marketing. Aber der Verein ist da auch maßgebend an meiner Seite und unterstützt mich durch Werbemaßnahmen und viele Kontakte und so weiter. 

Hast du dir bei den Inspirationen zu den Ideen öfter den Rettermarkt zur Hilfe genommen, indem du die Produkte dort gesehen hast und dich hast inspirieren lassen oder jemanden? 

Ja, auf jeden Fall. Also eigentlich schon von Beginn meines Studiums habe ich den Rettermarkt kennengelernt. Der Restlos-Verein, der gibt immer dienstags Studi Kisten an der Uni und an der Hochschule aus. Und so bin ich auf den Verein aufmerksam geworden und ich bin dann aber relativ schnell einfach zu den Rettermärkten gegangen und hab einfach da eingekauft, was eben gerade so da war. Verlässlicherweise gibt es da immer Kartoffeln und Paprika. Aber es gibt da auch eine ganz große Vielfalt an anderem Obst und Gemüse und auch Molkereiprodukten, Müsliriegeln und alles Mögliche. Und das war auf jeden Fall immer für mich eine Inspiration. Für das Kochbuch an sich hab ich aber ein Konzept schon vorab geschrieben und auch die Rezepte hab ich vorgeschrieben, sodass ich da immer so ein bisschen Tetris spielen musste und teilweise die Rezepte auch noch mal abgewandelt habe von dem was irgendwie häufiger dann doch im Rettermarkt gelandet ist, weil ich wirklich nur sehr sehr selten in den Supermarkt gehe tatsächlich. 

Vielleicht kannst du ja mal ein bisschen was zum Konzept von dem Buch erzählen im Detail. Also was macht dieses Kochbuch so besonders im Vergleich zu anderen? 

Ja, wenn man dann zu Hause anfängt zu kochen, dann ist es irgendwie auch eine Sache von Planung und man schmeißt dann doch vielleicht mal was weg und eigentlich genau da setzt das an, also direkt bei der Planung. Ich schlag meinen Leserinnen und Lesern so Einkaufslisten vor. Also man hat dann am Anfang einer Woche eben einen Einkaufskorb für eine Person ist das ganze, weil von einer Person kann man gut hochrechnen. 

Ne super Idee wie oft ich denke, dass ich falsch bin, wenn ich ein Rezept sehe für 2 oder 4 Personen fühle ich mich direkt gar nicht gewollt, dass ich das als Einzelperson genauso genießen kann. 

Ja, zum einen das und zum anderen ein halbes Ei kann man auch irgendwie schwer unterbringen, oder? Also ich hab noch nie das geschafft nen Eigelb zu trennen, ich weiß nicht wie es mit euch aussieht. Und so versuche ich eben, die Rezepte einfach für eine Person zu machen, denn das ist für Leute, die berufstätig im Homeoffice sind, studieren, Rentner sind, ein gutes Format. Und man kann dann eben auch leicht Aufstocken und mit diesem Einkaufskorb vom Anfang der Woche kann man dann am Ende der Woche sagen, dass man restlos aufgekocht hat. Das ist auch der Titel des Buches. Denn die Zutaten werden alle verwertet.

Es ist auch oft so, wenn man alleine wohnt, das ist mir als Studentin aufgefallen, dann hab ich einen Kürbis oder einen Kohl und ich möchte jetzt nicht die ganze Woche Kohlsalat essen. Also bei aller Liebe, das schmeckt auch mir nicht und deswegen verwerte ich dann eben die großen Gemüsesorten in unterschiedlichen Rezepten innerhalb der Woche, so dass es nicht langweilig wird, aber auch da möchte ich niemandem extrem herausfordern. Die Rezepte sind alle sehr unkompliziert und schnell gemacht. Also ich achte darauf, dass alles in 3 Handgriffen fertig ist. Denn wer hat noch so viel Zeit zum Kochen? Das ist auch mir jetzt aufgefallen, auch wenn ich super gerne koche, dann muss ich mir da wirklich Zeit für einplanen und deswegen sind die Rezepte eben alle sehr schnell fertig, in 3 Handgriffen. Trotzdem ist es mir als Köchin sehr wichtig, einen kleinen Twist in die Rezepte einzubauen. Das mache ich beispielsweise durch süße Komponente, durch Nussaromen, durch andere Konsistenzen, aber auch durch Farben. Also optisch macht das auch viel her und so versuche ich einfach mit sehr kleinen Handgriffen eben die Rezepte doch zu was Besonderem zu machen. Genau das ist die Grundidee des Buches. Und am Ende einer jeden Saison findet man dann noch so SOS Pläne und Baukästen dann auch bei richtig guter Planung kann mal was dazwischen kommen oder es geht dann doch nicht so auf und da lade ich einfach den Lesenden dazu ein mit den Zutaten zu jonglieren. 

Ich habe das Möhrenrezept von dir gelesen, was war das? Ich muss das mit Reis und dann stürzen. Ja, das klingt so lecker. 

Genau, das ist so zu meinem Signature Dish geworden. Das war einer der ersten Sachen, die ich gekocht habe, das ist ein karamellisierter Möhrenkuchen mit Reis und auch da spiele ich mit Nuss und Süße, also mit Cranberrys und Cashews und die sind da noch drin, dann noch ein paar interessante Gewürze, wobei auch da kann man das immer gut abwandeln. Also ich gebe auch einen kleinen Gewürzbaukasten am Anfang an die Hand, so dass man jetzt nicht unbedingt dann Koriander benutzen muss, wenn man es nicht mag oder so. 

Find ich auch sehr sympathisch, ich koche gerne nach Rezept. Was mich oft daran hindert, ist, dass ich so viele Gewürze haben muss. Bei dir schien das jetzt nicht so der Fall zu sein, also es sind die Standard Gewürze, die ich zu Hause habe. Ich muss jetzt nicht 17 spezielle Supermärkte abfahren um die zu bekommen. 

Nee, also ich koche natürlich schon gerne mit Gewürzen, und deswegen gebe ich eben einen kleinen Gewürzbaukasten am Anfang an die Hand. Da ist sowas drin enthalten wie Paprika, Rosmarin, Oregano, Kumin und solche Sachen, die man dann einfach unterschiedlich kombiniert. Und dann hat man einen mexikanischen Mix oder einen spanischen Mix oder Kräutermix und da lad ich dann immer auch dazu ein, den innerhalb des Buches zu verwenden. Natürlich kann man das auch für jedes andere Rezept gut überstülpen. Aber genau also die Basics sind vollkommen ausreichend.

Möhren, sind auch ein kleiner Hidden Champion, finde ich, das Grün mache ich gerne zu Pesto. Und wenn du das im Garten anbaust, dann hast du ja auf jeden Fall das Grün und kaufst es nicht irgendwie in einer Plastiktüte. Also alles was orange ist, ist auch für das Auge einfach total attraktiv. 

Ich könnt mir vorstellen, dass Gewürze vielleicht gar nicht so die große Herausforderung sind, wenn man wirklich restlos alles aufessen möchte, weil die sind ja häufig lange haltbar. Was waren denn so die größten Herausforderungen, wenn du die Rezepte zusammengestellt hast? 

Also der Anspruch, dass es was Besonderes sein soll. Also das war eigentlich so der Anspruch an mich, dass ich immer gedacht hab, Mist, das muss irgendwie noch was Besonderes sein. Ich hab dann auch alle Rezepte natürlich gekocht, teilweise auch mehrfach gekocht, und das war eigentlich so die schönste Zeit, weil ich immer Probeesser und Probeesserinnen da hatte. Die dann auch nachher, Ich bin ja halbe Psychologin, auch ein Fragebogen ausfüllen mussten.

Kann ich mir vorstellen, wie bist du denn allgemein dazu gekommen? Also viele Menschen kochen, viele Menschen essen gerne, viele Menschen laden gerne ein. Wie kam es bei dir, dass du dachtest, ich will A ein Kochbuch schreiben und B am besten auch noch restlos alles verwerten, was ich zu Hause habe. 

Ja, also das war bei mir eine relativ lange Reise. Ich hab Lebensmittel eigentlich gar nicht so wertgeschätzt und hab dann über ne Krankheit aber eben gelernt, wie wertvoll Lebensmittel sind und das ist wirklich das Mittel zum Leben ist und dass man das auch nicht verkennen darf. Ich hab dann in meinem ersten Kochbuch Cooking is my love language, eben die Personen in meinem Leben wertgeschätzt, da ich die Charaktere als Anregung für Rezepte genommen habe. Also das war dann irgendwie meine beste Freundin, verpackt in Konsistenzen, Farben, Gewürzen und so weiter und als ich das Kochbuch geschrieben habe, ist mir nochmal mehr deutlich geworden, wie auch Essen verbindet und was das halt eben ausmacht. Ich konnte meine Freunde und Familie in Rezepten darstellen und auch da hatte ich schon einige Retterseiten mit drin, wo ich eben zum Beispiel Möhren-Pesto erklärt habe. Also das war schon irgendwie auch immer so für mich ein Hintergedanke, ich habe dann kochen gelernt, das hab ich aber schon vor dem ersten Kochbuch auch gelernt, in einer Restaurantküche und da ist mir einfach aufgefallen, wieviel Lebensmittel verschwendet werden, schon bevor überhaupt das Essen am Gast landet. So die Parmesanrinde der Brokkoli-Strunk, das Innere von der Zucchini wenngleich auch in der Restaurantküche superviel trotzdem noch verwertet würde also wir haben zum Beispiel aus Fischresten eine Fond gekocht und so weiter aber dennoch ist es einfach super viel übrig geblieben und das hat mir letzten Endes so großen Herzschmerz verursacht, dass ich ihre Sachen mit nach Hause genommen habe. Aber als das so viel wurde dann auch gesagt habe ich kellner dann doch lieber, dann bin ich diesem Problem nicht die ganze Zeit ausgesetzt. Hatte ich dann nach und nach eben die Idee entwickelt, dieses Buch zu schreiben, und ich hatte das Konzept auch fertig.

Das ist eigentlich ne gute Überleitung. Also ich glaub mich hast du auf jeden Fall schon sehr neugierig gemacht. Ich werd es mir auf jeden Fall zulegen und könnt mir auch vorstellen, dass das n super Geschenk ist für Leute, denen Nachhaltigkeit wichtig ist, die gerne kochen und da fallen mir jetzt schon ganz viele in meinem Freundeskreis ein. Deswegen wo kriegt man das denn, wenn man es kaufen möchte? 

Also das Buch gibt es über restlos-retterbox.de das werden wir wahrscheinlich auch in den Shownotes verlinken. Genau ab Mitte Juni, also wahrscheinlich, wenn der Podcast erscheint, und wir machen zusätzlich aber auch noch einige Events in unverpackt Läden und anderen Märkte, In Lesungen, in Buchhandlungen und so weiter also über den Instagram Kanal von restlos.

Ich hab gesehen, dass einmal die Woche der Foodtruck vor dem Retterladen steht und kocht. Werden da auch deine Rezepte perspektivisch vielleicht zu kriegen sein? 

Ja, also samstags immer. Also wir haben 2 Rettermärkte und samstags ist mein Schild vor dem einen Rettermarkt. Bis jetzt hab ich da noch nicht gekocht, aber das ist auf jeden Fall in Planung und wir werden auch zukünftig auf Events eben in Bielefeld und Umgebung meistens mit dem Foodtruck, dann eben auch die Rezepte kochen.

Vom Schwierigkeitsgrad her ist es für Erwachsene, für Kinder. Was hast du dir als Zielgruppe vorgestellt, für dein Buch, oder? 

Studierenden, aber die nutzen glaube ich eher eine App. Die meisten jedenfalls. Ich habe aber auch schon von vielen gehört, dass sie es einfach lieben zu blättern und da bin ich natürlich auch froh drüber, aber ich hab auch beispielsweise meine Oma als Zielgruppe oder alle Omas , denn kochen ist auch einfach ne tolle Herausforderung oder wieder ein neuer Anspruch, wenn man eben nicht mehr so viel zu tun hat im Alltag und deswegen sind meine Rezepte eigentlich so für jedermann.

Und die, die die Lebensmittel, die dann verwendet werden, gab es da eigentlich dann auch bestimmte, die du vielleicht kategorisch ausgeschlossen hast, wo du gesagt hast, also die sind gar nicht nachhaltig oder auch schwierig, dann wirklich restlos zu verarbeiten oder warst du da erstmal offen gegenüber den Zutaten auch. 

Ja, so sowas wie Mango und Avocado vermeide ich schon. Wir haben das auch zuweilen im Rettermarkt, aber ich find das einfach super schwierig, weil die haben schon so einen super langen Weg hinter sich und ich war auch neulich auf Retter Tour. Also da mussten wir auch viel wegschmeißen, weil einfach vieles auch nicht mehr gut war, dass wir in den Supermärkten holen konnten und so ne Avocado oder ne Ananas dann wegzuschmeißen ist schon nochmal eine andere Hausnummer. Deswegen vermeide ich das schon eher, biete aber auch Alternativen. Also ich hab durchaus eine Guacamole im Buch, aber eben nicht aus Avocado. Genau deswegen, da war ich so n bisschen vorsichtig. Ich bin nicht der größte Bananenfreund, allerdings gibt es natürlich ein Bananenbrot im Buch. 

Das heißt, du gehst direkt aufs Feld oder du hast auf dem Balkon die Möhren angebaut oder wo holst du dann deine Lebensmittel?  

Ich gehe wirklich nur im Rettermarkt einkaufen und da ist es dann eben abhängig, was gerade so da ist. Also jetzt, zurzeit haben wir ganz viele Walnüsse da, im Moment gibt es super viele Walnüsse bei mir zu jedem Gericht, das ist auch schön.

Wie sieht das denn aus, wenn ich einen Rettermarkt Besuche? Ich stelle mir vor, ich nehme mir ein Körbchen und dann. 

Genau dann kann man sich eigentlich wie im normalen Supermarkt vorstellen. Also die Angebotsvielfalt ist tatsächlich so groß, und wenn da reingeht und sich überlegt, dass ja alles in der Tonne landet, dann ist man umso glücklicher, dass man gerade da ist und dass eben auch die Mitarbeitenden von restlos da schon so gute Vorarbeit geleistet haben und das alles gerettet haben. Und da kann man sich eben einfach aussuchen, was man eben so mag. Gemüse, Molkereiprodukte, aber auch Trockenprodukte wie Nudeln, Brot auch von Bäckereien usw. Und dann geht man zur Kasse und dann kann man entweder sagen einen Preis nennen, aber man bekommt auch eine Einschätzung von den mitarbeitenden vor Ort. Zum anderen ist es aber auch so, dass halt eben keiner jetzt irgendwie zu viel bezahlen muss oder so. 

Und ich kann auch wirklich zielgerichtet mit meinen Wunschvorstellungen von Produkten dorthin gehen. Oder gibt es auch Tage oder Wochen, wo man weiß, OK, jetzt gerade ist nicht so viel da oder kann der Supermarkt ausverkauft sein? 

Das ist auf jeden Fall das Ziel, das Ziel des Supermarktes, sich abzuschaffen. Ich war letztes Semester im Ausland und bin wiedergekommen und war das erste Mal wieder im Rettermarkt und war so, Oje, das ist ja doppelt so viel geworden. Es wird tatsächlich immer mehr in den Rettermärkten. Man braucht nie die Sorge haben, dass man da hingeht und ohne irgendwas wiederkommt mit einem direkten Einkaufszettel ist es manchmal schwierig. Da würde ich eher so ne Range vorschlagen, also dass man irgendwie so grob sagt, so und so viel Gemüse brauch ich und vielleicht irgendwie nen Joghurt, aber man kann jetzt nicht dahin gehen und sagen ich möchte aus einer Tour Bio Joghurt haben. Das wird dann schwierig. 

Wieso wird es denn mehr sonst mehr Kunden oder Abnahme? Unternehmen oder ist einfach, also habt ihr eine breitere Sparte von Unternehmen, die euch beliefern. 

Ja, also zum einen bekommen wir natürlich oder gewinnen wir natürlich immer mehr Kooperationspartner. Zum anderen wird es aber leider in den Supermärkten einfach auch nicht besser kalkuliert und durch steigende Preise, also wenn zum Beispiel der Gurkenpreis steigt, dann endet das darin, dass wir halt super viele Gurken im Rettermarkt haben und da sind wir dann irgendwie direkt schnell bei einem wirtschaftlichen und politischen Problem. Also das macht keinen Spaß. Man weiß gar nicht, was man dazu sagen soll, und wenn man die Ware in den Rettermärkten sieht, dann denkt man sich so, ja, was ist denn damit? Also oft ist da gar nicht ein Mangel. 

Was sind denn die Quellen bei euch im Rettermarkt? Also ich glaube bei The Good Food, die hatten wir ja auch schon im Podcast, da waren es auch wirklich die die Landwirte oder dass man das vom Feld eingesammelt hat oder von den Supermärkten bekommen hat. Was sind bei euch die Hauptquellen dann? 

Also genau The Good Food, die machen ja auch viel noch Nachernte, das machen wir so nicht. Wir haben schon ein paar Kooperationen mit lokalen Bauern, beispielsweise Erdbeerbauern oder so kleine Kartoffeln, die wir dann noch bekommen von Bauern. Wir fahren aber tagtäglich 7 Supermärkte an im Bielefelder Raum und gehen da wirklich an die Container auch dran. Also das ist legal. Das Containering sozusagen, das ist ja auch mit denen abgesprochen, und da durfte ich auch schon mal mitfahren, und das ist wirklich echt spannend, das mal zu sehen, und das sind so unsere Hauptquellen, wir haben aber auch einige größere Kooperationspartner, von denen wir die Ware dann direkt bekommen und dann auch einlagern können. 

Also wir haben jetzt schon ganz viel über dein Buch gesprochen und über die Rettermärkte. Vielleicht kannst du ja auch noch so ein bisschen über die anderen Themen bei restlos sprechen, bist du da auch noch bei anderen Dingen beteiligt, die da stattfinden?

Was bei uns wirklich auch im Fokus steht, ist die Bildungsarbeit. Und da macht restlos das überwiegend an Schulen und wir haben auch eine eigene Schulmensa, die eben bekocht wird. Da bin ich jetzt aber nicht unbedingt aktiv oder sagen wir mal noch nicht aktiv diese Woche hatten wir aber auch nen Workshop in der Uni da ging es auch um haltbarmachen und fermentieren und da hab ich auch mitgeholfen beziehungsweise den habe ich mitgestaltet den Workshop und solche Formate werden noch denke ich in Zukunft immer häufiger gemacht und genau das ist so wirklich das allergrößte Thema von restlos und da bin ich so immer mal wieder dabei. 

Zu deiner Frage eben: zu den sonstigen Aktivitäten von Restlos. Das ist der Foodtruck. Da werde ich sicherlich auch von Zeit zu Zeit immer mal wieder Rezepte vorstellen aber auch da. Sie sind schon ein sehr eingespieltes Team wo ich eben gerade so langsam nach und nach rein wachse und ich hatte eben schon mal die Retter Tour angesprochen für die Belieferung der Rettermärkte da durfte ich auch schon mal mitfahren also Ich bin sozusagen gerade noch im Praktikantenstatus. 

Wie Jung ist denn das jüngste Mitglied oder wie alt das Älteste? Bei restlos EV hast bekommst du da Einblicke wie wie divers die. Das Team ist. 

Schwierig zu sagen. Also wir würden mal sagen, es fängt an bei einem Bundesfreiwilligen. Und würde sagen, so bis Anfang 30 ist so die Bandbreite. 

Wie sucht man sich denn dann auch so ne Presse oder ne Druckerei für n Buch gibt es da schon irgendwie oder hat das auch der Verein dann gemacht sich drum gekümmert? 

Ich habe einfach ausprobiert und die Presse selber angeschrieben und einfach mal geguckt, wie weit ich komme und da das eben, das merkt man schon n wichtiges Thema ist auch n sehr zentrales Thema und ich auch nicht möchte nicht irgendwem was überstülpen oder jemanden zu irgendwas zwingen. Sondern geh da eher locker rein und bin da eben sehr offen und frag eben ob Interesse besteht und da findet das Thema einfach schon sehr oft sehr viel Anklang. 

Und die Bilder im Buch hast du dir dann auch selber fotografiert. 

Ja, also überwiegend schon, weil das war ja wirklich so. Daily Business, Unsere Küche in der WG muss man sich dann so vorstellen, war dann immer so ein kleines Fotostudio, meine Mitbewohnerinnen mussten dann immer die Blende halten. Oder irgendwie was anderes festhalten und dann natürlich auch ganz viel probieren. Also die waren da auf jeden Fall Hauptakteure und ich hatte dann aber noch einen Fototermin mit einer von der WG über mir, die Fotografie in Bielefeld studiert und die hat dann noch einmal auch richtig gute Bilder gemacht. Im Garten hatte ich so ein kleines Kochevent, das war auch immer schön, weil ich ja schon eingangs gesagt habe, dass das zusammen ist, auch wenn die Rezepte für eine Person sind, ist das Zusammenessen einfach trotzdem das aller Allerschönste und verbindet einfach. 

Was ist denn deine Lieblingsjahreszeit? Bezogen aus Essen?  Du bist da der Wintermensch, oder? 

Jetzt wird wahrscheinlich skurril. Ja, also es ist tatsächlich der Winter, denn ich hab ja eingangs von den Wochenplänen gesprochen und man würde jetzt denken, Oh, im Frühjahr und im Sommer, da häufen sich bestimmt die Rezepte, aber tatsächlich hab ich im Winter und Herbst die allermeisten Rezepte. Und ich würde auch sagen, dass der Winter meine Lieblingsjahreszeit ist. Einfach wegen der Varianz an Kohl und alles, was so sonst orange ist. Also Kürbis.

Okay ja, wir haben eben schon so scherzhaft über das dritte Buch gesprochen, aber jetzt ist das zweite fertig. Hast du denn schon Pläne für das nächste oder geht es jetzt erstmal in ne ganz andere Richtung, Weg von den Kochbüchern? 

Also nach dem ersten Buch habe ich gesagt, ich schreib nie wieder ein Buch. Jetzt ist das zweite Buch fertig und ich sag, ich schreib nie wieder n Buch, ich weiß nicht, wieviel das bedeutet, im Moment ist glaub ich meine Kreativität relativ ausgequetscht. Das Thema oder die Mission wird auf jeden Fall weiterleben, auch über das Buch hinweg, und das ist eher auch eine Lebenseinstellung und da möchte ich einfach inspirieren.

Ich glaub mein allerliebstes Lieblingsrezept, da ist ne. Ja es ist jetzt komisch, wenn ich das so erzähle, aber es ist ne Pizza im Prinzip. Jetzt werde ich erklären wie die Pizza funktioniert und dann sagt jeder das ist keine Pizza. Nen Brokkoliboden, der eben fein geschreddert ist. Dann das Wasser einmal ausgedrückt und mit Parmesan und ein bisschen Paniermehl und einem Ei eben verbunden. Dann kann man das schön ausrollen, bisschen anbacken und ich habe das dann mit Ziegenkäse, Brombeeren und bisschen Honig, Walnüssen und Frühlingszwiebeln belegt. Und jetzt sagt wahrscheinlich jeder, dass es keine Pizza ist, aber vielleicht ein Flammenkuchen.

Ein knuspriges Gericht aus dem Ofen. Welches man in Dreiecke schneiden kann und mit der Hand genießen, gut teilen kann. 

Brauchen wir einen neuen Begriff dafür? Irgendwie sowas wie brokkolizer oder sowas? Wir können ja die Hörer mal aufrufen kreativ zu werden und uns was einzureichen. 

 

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